Pralle Frucht sucht Sonnenstrahl

Liebe Gabi,

ja, der cialis for pulmonary hypertension Knoten ist nun vollständig zugewachsen! Unglaublich, oder?

Die Trauben sehen herrlich aus. Heute habe ich in meinem Newsletter Rilke zitiert: “Herr, es ist Zeit, der Sommer war sehr groß”. Da wünscht sich jemand noch “ein paar südlichere Tage”, damit die Trauben auch gut ausreifen können und nicht am Stock dem Schimmel anheimfallen. Diese Gefahr besteht in diesem Jahr bestimmt bei diesen Wetterlagen.

Ich wünsche den Trauben noch so viele südliche Tage, wie sie brauchen, um zu köstlichen Früchten heranzureifen, ich wünsche den Landwirten, die in diesem Jahr besonders viel leiden mussten, dass sie unter dem Strich cialis online mit ihrer Arbeit doch zufrieden sein können. Wir hängen alle mehr vom Wetter ab, als uns volle Supermarktregale weismachen wollen. Wenn die Ernte schlecht buy phentermine 37.5 online pharmacy ist, merken wir da alle. Heute weniger gravierend als vor der “Industrialisierung”, aber wir merken es.

Gestern Abend habe ich um 20 Uhr gedacht – das ist schon jenseits der Dämmerung, bald wird die Uhr wieder umgestellt.

So geht das Jahr seinen Gang – vom Knoten, der noch von jeder Blattberührung unbeleckt dahing bis hin zum Knoten, der umwunden ist von Reben und umkränzt best international online pharmacy von Trauben, die auf Sonnenstrahlen warten, um genug Süße zu erzeugen. Dazwischen alle Hochs und Tiefs, die ein Jahr review online pharmacy wettertechnisch und auch insgesamt zu bieten hat. Hoffen wir, dass sich das Jahr doch so runden kann, dass die Landwirte für ihre schwere Arbeit auch ausreichend Ernte haben und wir, die wir nicht in der Landwirtschaft arbeiten, brauchen ebenso Momente des Innehaltens, in denen wir schauen, ob das, was wir tun, auch fruchtet oder ob wir mit der Rebschere hergehen und etwas abschneiden müssen, was in unserem Leben keinen Platz mehr hat.

Herzliche Sonntagsgrüße

Christine

Gruß von Grönemeyer und Ina Deter!

Liebe Gabi,

das ist mir zu einseitig.

Historisch betrachtet kommen wir aus einem Matriarchat, dann gab es die Gegenbewegung mit der kompletten Niederdrückung der Frau, seit den Trümmerfrauen und seit sich das deutsche Scheidungsrecht 1973 geändert hat, gibt es abermals eine Gegenbewegung, die Frauen stärkt. Wobei der jährliche Equal Pay Day deutlich zeigt, dass Frauen fast vier Monate länger auf dem gleichen Posten arbeiten müssen wie Männer, um das zu verdienen, was die Männer in 12 Monaten verdient haben. Es gibt also bis heute keine “Gleichheit”, weshalb Gleichstellungsbeauftragte andere Aufgaben haben und die Genderdiskussion nach wie vor aktuell ist.

Mir ist deine Frage zu einseitig gedacht, zu plakativ, so ist die Welt nicht. Natürlich gibt es Männer, die Erziehungszeiten nehmen und dafür Karriereknicke in Kauf nehmen (was Frauen seit Jahrzehnten klaglos mussten). Natürlich gibt es Weicheiermänner. Warum? Weil sich Frauen sensible Männer gewünscht haben. Jetzt sind manche Männer sensibel erzogen worden, schon bekommen sie wieder eins auf die Mütze.

Jede Generation muss ihr Männer- und Frauenbild definieren, wir haben keine Vorbilder für die momentane Situation. So, wie du die Männer und Frauen beschrieben hast, gilt es nur für einige, nicht für alle. Und genauso wenig gibt es Lösungen für alle. Jedes Paar muss sich heute überlegen, wer in Elternzeit geht, wie Kindererziehung gelingen kann.

Vermutlich ist das

ein Generationenproblem, aber ich hätte die Erziehung meiner Kinder, so lange sie klein waren, keiner Tagesstätte anvertraut, ich hätte sie nicht in einer Kinderkrippe untergebracht und wir zahlen so wie Millionen andere Menschen auch noch viele Jahre an unserem Haus ab. Wir sind halt dafür nicht in Urlaub gefahren, haben vieles nicht machen oder uns leisten können, was andere Leute durchaus gemacht haben. Für uns war es nie eine Frage, dass uns die Kinder wichtiger sind als irgendwelcher Besitz, Statussymbole oder Reisen. Dafür haben wir beide in Kauf genommen, wesentlich weniger Geld zur Verfügung zu haben. Wir haben bis heute immer sehr genau überlegt, was wir ausgeben. Wenn eine Familie alles will – einen guten Job, ein tolles Heim, Urlaubsreisen und so weiter, muss sie einfach für sich entscheiden, wie sie das hinbekommt. Ich würde weder unsere damalige Lebensentscheidung jemandem empfehlen noch irgendeine andere. Das muss jedes Paar, jede Familie für sich herausfinden.

Ich schätze Männer und Frauen aufgrund ihrer Charaktereigenschaften, ihrer Herzensbildung, ihres Humors, ihrer Erfahrung, Weisheit und vielem anderem mehr, nicht aufgrund ihres Geschlechts. Die Frage, ob sie Weicheier sind oder karrieregeil, stellt sich mir nicht, weil ich kein Interesse an Wertungen dieser Art habe. Mir war es sehr egal, was andere Menschen über unsere Art der Lebensführung gedacht haben und sie haben oft sehr laut gedacht, denn ich habe eine sehr gute Karriere aus der Sicht vieler Leute “sausen lassen”. Ich habe entschieden andere Qualitäten ausgebildet in den Jahren mit den Kindern und denke mir, dass ich ein anderer Mensch geworden bin als der, der ich sonst geworden wäre. Letztlich ist das eine “was wäre wenn”-Frage, die ohnehin nicht beantwortbar ist. Leicht war unsere Entscheidung für uns beide als Paar nicht, da gab es heftiges Ringen um das, was passt oder eben nicht.

Es ist schwer, einen guten Weg zu finden, wenn aus einem berufstätigen Paar eine Familie wird. Es ist auch schwer, als Mann und als Frau Verhaltensweisen zu finden, mit denen man sich selbst leiden und auch mit dem Partner leben kann. Das muss – und ich denke, das war schon immer so – jedes Paar neu für sich herausfinden. Man nennt es Leben, Ehe, Partnerschaft. Das bedeutet: Dialog, Kommunikation, auch Auseinandersetzung, Definieren von Werten und ständige Absprache, wie wo was gelöst werden kann. Nur so ist Wachstum in Respekt und Achtsamkeit möglich. Alle machen Fehler, das gehört dazu. Und ob ich als Mann ein Weichei oder als Frau eine “taffe” bin, ist letztlich ein Produkt, das ich aus mir gemacht habe, nicht das, was mich als Menschen auszeichnet.

Vielleicht ist zu bedenken, dass sich das Verhältnis nach den weiblichen Wechseljahren auch verändert – da schlagen dann mehr männliche Hormome durch bei den Frauen und sie haben “mehr die Hosen” an, während die Herren sensibler werden. Eine Klientin hat das neulich schön beschrieben: “20 Jahre hab ich mir gewünscht, dass er auch mal mit mir weint. Jetzt nehm ich mir, was ich will und mich nervt es total, wenn er im Kino neben mir losheult” – mein Gedanke war: Der Arme, wie soll er sich denn eigentlich verhalten? Wenn das das Resultat jahrelanger gegenseitiger Niedermacherei ist, ist das wohl kaum erstrebenswert. Ich lasse lieber den Mann Mann sein und die Frau Frau, denn beide ergänzen sich hervorragend. Und nehmen wir das Individuum auch als solches. Es gibt Weicheier und es gibt Amazonen. Wenns zum Typ passt, ist es okay und wenn es angemessen ist, findet auch dieser Topf seinen passenden Deckel.

Ich denke an zwei Große zurück: Grönemeyer hat etwa zeitgleich mit Ina Deters “Neue Männer braucht das Land” seinen Hit “Männer” rausgebracht. Beide haben es wunderbar auf den Punkt gebracht. Die Frage ist bis heute offen und ich denke, sie bleibt es auch.

Heitere Grüße

Christine

 

 

 

Liebe Christine,

ein junger Vater, der Karriereschritte nicht wahrnimmt, weil er Erziehungszeiten für seine Kinder in Anspruch nimmt, gilt als Weichei.

Eine junge Mutter, die trotz Kindererziehung einen verantwortungsvollen Beruf (auch in Teilzeit) ausübt, gilt als erfolgreich.

Was denkst du, braucht die jetzige Männergeneration eine Emanzipationsbewegung?

Liebe Grüße, Gabi

Emanzipation der neuen Männer

Liebe Christine,

ein junger Vater, der Karriereschritte nicht wahrnimmt, weil er Erziehungszeiten für seine Kinder in Anspruch nimmt, gilt als Weichei.

Eine junge Mutter, die trotz Kindererziehung einen verantwortungsvollen Beruf (auch in Teilzeit) ausübt, gilt als erfolgreich.

Was denkst du, braucht die jetzige Männergeneration eine Emanzipationsbewegung?

Liebe Grüße, Gabi

 

 

Betrübt euch nicht …

Liebe Gabi,

wen auf Gottes Erdboden sollte meine Meinung zu Goethes Lebenswandel interessieren? Die Frage, ob er Starallüren hatte, halte ich für wertend, denn sie behauptet, dass er ein Star war und  dazu noch Marotten pflegte. Von mir wird es auf eine solche Frage keine Antwort geben. Ich habe nicht mit Goethe gelebt und kann über sein Leben gar nichts sagen, schon gar keine Meinung über seine eventuellen Besonderheiten abgeben.

Was ich persönlich über Goethe vermute: Eines der Universalgenies der Menschheit. Vielseitig, belesen, in sehr vielen Bereichen ausgesprochen beschlagen. Viele seiner Werke besitzen absolut tiefgründige Weisheiten, für die man sein Leben braucht zum Verstehen, wenn es denn überhaupt gelänge. Wie er als Mensch war, ist für mich nicht nachvollziehbar, wie gesagt, ich habe nicht zu seiner Zeit gelebt und schon gar nicht in seinem Umkreis und selbst dann wäre die Frage, ob ich mir ein Urteil anmaßen sollte. Ich halte mich an die alte Indianerweisheit: “Ehe du nicht vier Monde in meinen Schuhen gelaufen bist, kannst du nichts über mich wissen” – genau.

Ich hoffe jedenfalls, dass ich es erlebe, Goethes Gesamtwerk bis zu meinem Lebensende gelesen zu haben,  da steht er mit Rilke in einer Reihe. Mal sehen, wie weit ich komme. Ich nehme jedenfalls viele Texte immer wieder zur Hand und freue mich. Vor allem sein Hexeneinmaleins :-)

Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten und ein Mensch wird wohl kaum Genie genannt, wenn er nicht sehr, sehr vielseitig ist. Irgendwelche Klatschgeschichten und Urteile über andere sind mein Ding nicht. Auch nicht über verstorbene Dichterfürsten mit Verdacht auf Starallüren.  Mir sind Leute sympathisch, die nicht langweilig und nichtssagend sind, sondern den Mut besitzen, Grenzen auszuloten, an die sich Lieschen Müller nicht ranwagt.  Und Goethe gehört zu den 11 Leuten, die ich an “meine Rittertafel” einladen würde, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Da fände er sich neben Buddha, König Artus und Frau Holle beispielsweise und ich hätte wohl Mühe, ihren sicherlich fetzigen Dialogen zu folgen.

Dir zur Freude ein Ausschnitt aus dem West-östlichen Diwan mit besten Grüßen

Christine


Betrübt euch nicht, ihr guten Seelen!
Denn wer nicht fehlt, weiß wohl, wenn andre fehlen;
Allein wer fehlt, der ist erst recht daran,
Er weiß nun deutlich, wie sie wohl getan.

Du hast gar vielen nicht gedankt,
Die dir so manches Gute gegeben!
Darüber bin ich nicht erkrankt,
Ihre Gaben mir im Herzen leben.

Guten Ruf musst du dir machen,
Unterscheiden wohl die Sachen;
Wer was weiter will, verdirbt.

Die Flut der Leidenschaft, sie stürmt vergebens
Ans unbezwungne feste Land. -
Sie wirft poetische Perlen an den Strand,
Und das ist schon Gewinn des Lebens.

Johann Wolfgang von Goethe

Liebe Christine,

gestern war der 265. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe. Ich habe folgende Charakterisierung über ihn gefunden:

„Er besitzt, was man Genie nennt, und eine ganz außerordentliche Einbildungskraft. Er ist in seinen Affekten heftig. Er hat eine edle Denkungsart. Er ist ein Mensch von Charakter. […] Er ist bizarre und hat in seinem Betragen, seinem Äußerlichen verschiedenes, das ihn unangenehm machen könnte. Aber bei Kindern, bei Frauenzimmern und vielen andern ist er doch wohl angeschrieben. Er tut, was ihm gefällt, ohne sich darum zu kümmern, ob es anderen gefällt, ob es Mode ist, ob es die Lebensart erlaubt. Aller Zwang ist ihm verhaßt […].“

Heinrich Gloel: Goethes Wetzlarer Zeit. Druckerei Will, Wetzlar 1999, S. 152

Was meinst du, hatte er Starallüren?

Liebe Grüße, Gabi

 

 

 

 

Weihnachten ist ganzjährig

Liebe Gabi,

wieso, hast du dir denn noch keine Gedanken zu Weihnachten gemacht?! Ich hab schon die ersten Geschenke auf die Seite gelegt! Aber die finde ich auch das ganze Jahr über, wo immer ich bin und was sehe für bestimmte Menschen, nehme ich es mit, auch wenns im Januar ist und Weihnachten noch ein Stück weg. Als unsere Kinder klein waren, war es ein Pflichttermin: Mitte August sind wir nach Rothenburg in den Christkindlesmarkt gefahren. Warum? Perfekt klimatisiert! Super für Kinder! Dort haben wir jedes Jahr drei rote Teile für den Baum gekauft, uns stundenlang an den tollen Sachen gefreut, Zithermusik bis zum Abwinken gehört und danach einen Berg Schneeballen gefuttert. Ach, das war jedes Jahr einfach nur super! Weihnachten im Sommer hatte immer was!

Am Dienstag war mir fast nach Allerheiligen vom Wetter her. Da war ich endlich mal ferienmäßig zu einem Ausflug weg. Die geplante Fahrt ist sprichwörtlich ins Wasser gefallen und wir waren in einer Ausstellung zum Thema “Hexen in Unterfranken” – super Ausstellung. Was wirklich schlimm war: in dem ganzen Dorf – berühmt für seine Gastronomie!!! – waren die Lokale geschlossen. Lediglich eine Eisdiele hatte geöffnet und da saßen wir, versuchten unseren Bärenhunger mit Bananensplit und viel Kaffee zu bekämpfen und uns aufzuwärmen, was mit einem Eis einfach bei 8 Grad Außentemperatur und strömendem Regen eben gar nicht geht. Also ab ins Auto, Heizung an und heimgefahren. Heute, wo ich Holundersaft koche und es gern kühl hätte, ist es richtig, richtig heiß geworden. Nun, der Saft ist eingekocht, die Wespen verziehen sich gerade wieder und ich schau mal nach einem Eis …

Sommergruß

Christine, noch ohne Tannenbaum für Weihnachten. Aber das ist nur ne Frage der Zeit!

Ja, is denn scho widda Weihnachten?

Liebe Christine,

gehts noch! Ich  war gerade im Auto unterwegs und habe mich über die Wettervorhersage für heute gefreut, endlich mal wieder Sonne,  Sommertemperaturen, wolkenloser Himmel den ganzen Tag, da wird ein Bericht über Weihnachtsbäume gesendet!

Der Sprecher hat gefühlte 10 Minuten über den perfekten Christbaum referiert. Hä ?!

Vorweihnachtliche Grüße, Gabi

Du musst das Leben nicht verstehen …

Liebe Gabi,

nein!

Es gibt Bücher, von denen ich mir viel versprochen habe und die ich nicht fertiglese, weil sie mir keine Freude bereiten. Die Buddenbrooks waren so ein Buch, sorry, das versuche ich immer wieder mal und noch immer mag ich es nicht. Wenn ich Texte nicht lese, dann eher, weil sie mir sprachlich-stilistisch oder vom Inhalt her nicht zusagen. Das kann sich im Lauf des Lebens verändern, aber nicht so wesentlich. Vor Jahren gab es in Salzburg eine Ausstellung mit dem Titel “Bibliothek der ungelesenen Bücher”, das fand ich gut. Ich habe ganz wenig Bücher nicht fertig gelesen. Ich fand immer, der Respekt vor dem Autor erfordere da ein bisschen Überwindung meinerseits und auf Nadolny etc. muss man sich erst einlassen, das ist in Ordnung, dann erst kann man sie lieben. Aber es gibt so Titel, da lese ich fünf Seiten und denke mir “nö, nee, geht mal gar nicht” und dann weiß ich auch – das werde ich niemals weiterlesen.

Bei Märchen muss man erstmal nichts verstehen. Welcher tiefere Sinn dahinter stecken kann, wird sich mit den Lebensjahrzehnten zeigen! Was sich hinter Frau Holle verbirgt, den Sieben Schwänen, Hans im Glück – das sind einfach unfassbare Welten, die wir erst Schritt für Schritt erschließen lernen.  Um Hans im Glück zu begreifen, musste ich 4 Jahrzehnte leben und ich denke, in vier Jahrzehnten werde ich wiederum mehr wissen darüber.

Lesefreudige Grüße

Christine

PS Hab ich eigentlich schon mal Rilke erwähnt? Und dass er vieles verfasst hat, das passt? Heute dieser:

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.