In Sekundenbruchteilen war es James, als splittere die Welt. Es raste in ihm. Wie aus weiter Ferne hörte er Aonghas Stimme: „James, geh in die Höhle, rasch!“
Er kniete nieder und begann zu kriechen. Ihm blieb die Luft weg, so eng war es. Er riss sich an den Seiten alles auf, als er sich durchquetschte. Es kam ihm endlos vor. Panikattacken schossen durch seinen Körper. Er hatte nur einen Gedanken – das überlebe ich nicht. „WEITER“, brüllte es von draußen, „mach voran!“ Aonghas Stimme erreichte seine Ohren und die Botschaft kam an. James wusste, dass der Alte für ihn sorgen würde, also gab er sich einen Ruck und mit einem Mal war er in der Höhle. Es war so finster, er sah rein gar nichts. Großartig. Er hasste es, wenn es dunkel war. Erneut flutete ihn die Panik und wieder hörte er Aonghas: „Mach dir keine Sorgen, die Höhle ist unfassbar riesig!“ Seltsamerweise meinte James, die Wände und die Decke ganz dicht über sich zu fühlen, wenn er die Hände ausstreckte, doch jedes Mal, wenn er das tat, schien alles zurückzuweichen. Mit seinem Verstand konnte er diese Frage nicht mehr lösen. Doch
dann begann ein so rasender Schmerz in seinem Schädel, dass er nur noch schrie und nichts mehr denken konnte.
Vor der Höhle saß Aonghas auf einem Stein. Mit einem Mal sah er sehr, sehr alt aus. Eine zarte Hand legte sich auf seinen Arm. Mordagh lächelte ihn an. „Du weißt, dass er es schaffen wird“, flüsterte sie liebevoll. „Schauen wir, was geschieht“, meinte sie und wandte sich dem Quellstein zu, an dem Aonghas saß. Dort trat das Wasser aus dem tiefen Erdboden ans Licht und vor Urzeiten hatten Menschen die Quelle mit Steinen gefasst. Das Wasser war ganz ruhig, es kam aus der Tiefe und besaß große Heilkraft. Mordagh und Aonghas blickten ins Wasser. Der kleine Bucklige war zu sehen, wie er ein Brot aß, Aonghas steuerte ein Fahrzeug, was bei Mordagh Erstaunen hervorrief und sie selbst saß neben einem Unbekannten. Der aber zog die Uhr von Mordaghs Vater hervor, die sie schnell eintauschte gegen die Uhr, die ihr abhanden gekommen war – ihre Uhr, mit der sie die Herrin der Zeit war. „Oh, du siehst, es wird sich alles wieder finden, hier ist meine Uhr! Und dieser Mann mit der Beule sieht so aus, als könnte er etwas mit uns zu tun haben.“ „Du magst recht haben, Mordagh“, meinte Aonghas. „Doch wo sitzen wir, warum rast das Ding so und wieso hat dieser Kerl deine Uhr?“ Der Kleinwüchsige entstieg dem Wasserrund. „Musst du uns immer so erschrecken?“, fragte Mordagh. „Verzeih mir!“, antwortete der Bucklige. „In der Zukunft gibt es auch gutes Essen!“ und verschwand.