Im Fluss sein

DSC_0283Alles fließt, heißt es bei Heraklit, und man kann nie zweimal in denselben Fluss steigen. In diesen Tagen ist es trocken, Flussbetten tauchen auf und mit ihnen Fundstücke aus dem Krieg, alte Stiefel und seltsame Dinge wie Zähne von Urzeittieren. Wasser ist unser Lebenselixier und in solchen Dürrezeiten merken wir, dass alles in unserem Leben davon abhängt. Vielleicht macht es uns auch bewusster, wie kostbar Wasser ist und dass wir auch bei großer Trockenheit im Supermarkt um die Ecke einen Kasten Wasser holen können. Ein Privileg, das nicht allen gegeben ist. Drum – bleiben wir im Fluss und schöpfen aus dem Quell des Lebens, der allen offensteht, egal wo er lebt. Sorgen wir dafür, dass jeder so viel Wasser bekommt, wie er benötigt, damit sein Leben nicht von der Suche nach Wasser abhängen muss.

2 thoughts on “Im Fluss sein”

  1. Orientierungsfrei – Der Wassertropfen

    Liebe G, liebe C.,
    ich nehme mir heute Abend die Freiheit, Ihren Blog, liebe C., hier zu zitieren, mit Newtons: Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean. Isaac Newton, 1643 – 1727 und einem Verweis auf eine fiktive Figur dem anzuschließen: Sherlock Holmes. In einer von der Holmes-Society anerkannten, neu verfassten Episode “Das weiße Band” spricht Dr. Watson die Erkenntnismodelle an, die Holmes und ihn unterscheiden: Er, Watson würde sich beim Anblick eines Tropfens Wasser nach dem Wasserhahn umschauen. Holmes hingegen würde die Existenz des Ozeans ableiten.
    So “trivial” dieser Erkenntnisweg auch hier niedergeschrieben erscheint, so trivial sind auch die Hindernisse, die uns eben diesen Weg gehen lassen. So bleiben immer die gleichen – alltäglichen Dreh- und Angelpunkte – bestimmend. Sie haben auch einmal etwas verfasst im Sinne “Raus aus der Komfortzone” – aber ob diese “Flucht” aus willentlicher Anstrengung je gelingt bezweifle ich.
    Kann es sein, dass wir aus jenem “nur-für-uns-existierenden” Paradies vertrieben werden müssen, um Wege zu finden, Pforten zu durchschreiten, Konventionen zu ändern, um unseren Erkenntnishorizont neu zu justieren? Oder schauen wir uns am Ende des Tages doch wieder nur nach dem Wasserhahn um? Ihrer beider Beiträge in den Jahren zuvor hat mir viel Hoffnung gegeben, Ihr Schweigen nicht. Der Blog existiert noch – es wäre schön, wieder Dialoge zu lesen, in denen Sie Landmarken zur Orientierung zu setzen, wie sie nur von Ihnen beiden gestaltet werden können. Begeben sie sich wieder auf die Suche nach dem Ozean, sonst werden die Fragenden und Hinterfragenden immer weniger!
    Herzlichst
    Ihr Harpocrates

  2. Lieber Harpokrates,
    das Leben tritt uns immer wieder aus der Komfortzone. Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns immer wieder in der Abenteuerzone wiederfinden und die nächsten Entwicklungsschritte gehen. Danach ist die alte vertraute Komfortzone nie mehr die, die sie mal war, aber anders flauschig vielleicht.
    Oh ja, es freut uns, dass der Schwesternblog Hoffnung gibt. Das freut uns wahrhaft im Herzen! Genau das ist der geheime Plan. Dann schauen wir mal, was wir in diesen Coronazeiten tun können, damit die “wahnsinnigen Schwestern” wieder Impulse in die Welt senden werden, die anderen Menschen in dunklen Stunden vielleicht ein Leuchtturm sind, vielleicht eine Hilfe durch das Wissen “wir wissen alle nichts”. Halten wir einfach gegen Angst, Kälte und Unsicherheit eine kleine Kerze hoch in unserem Herzen. Dieses Herzenslicht durchstrahlt und durchwärmt alles und erreicht jeden, ob er das nun braucht und wünscht oder nicht. Wenn wir schon beim Wasser sind: Auch der Fels in der Brandung zerbröselt mit den Jahrtausenden. Aber seine Anwesenheit verändert das Meer, den Strand und ihn selbst.

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